25.05.2019 bis 03.11.2019

Museum Haus Löwenberg I Gengenbach

Im Museum Haus Löwenberg in Gengenbach tut sich ein wahrhaftes „Wunderland“ auf. Es bringt im Stil historischer Wunderkammern spektakuläre Funde, Sammler-Stücke und Kunst-Stücke zusammen und verheißt den Besuchern „Spaß, Spiel und Gefühl“.

 

Wundern kann man sich gleich zu Beginn über einen „Grüß-August“: Der Freiburger Dietmar Mahler, künstlerischer Stammgast im Haus Löwenberg und Ausstatter der bedeutendsten Magier der Welt, hat eine Marionetten-Figur mechanisch in Szene gesetzt und zum Sprechen gebracht. Es schließen sich historische Karussell-Pferde und Marionetten-Figuren an, darunter ein komplettes böhmisches Marionettentheater aus dem 19. Jahrhundert aus der Sammlung Cohnen.

© Sammlung Cohnen, Fotos: Reinhard End

Deutschlands Zirkusfotograf schlechthin, Kurt Sikora, nutzt die Chance, hinter den Kulissen arbeiten zu dürfen. Er kann Clowns und Feuerschlucker bei ihren spektakulären Auftritten beobachten und wenn die Hochseilartisten hoch über der Manege die Balance halten, spiegeln sie sich in einem Balance-Objekt von Dietmar Mahler.

 

Wer wusste bislang von dem „wahrhaftig Wunderzeichen“ am dritten Fastensonntag 1563 am Himmel über Gengenbach? Auf die Entdeckung dieses „Einblattdrucks“ aus der Zentralbibliothek Zürich antwortet die Fotografin Manuela Seiler mit einer Serie wunderbarer Himmelsbilder, die von Gengenbach bis Island reichen.

© Foto: Kurt Sikora                                                                                                    © Foto: Manuela Seiler

Großes Kino in Gengenbach! Das ist keine Übertreibung, wenn man bedenkt, dass die Stadtkulisse schon Drehort für „Charlie und die Schokoladenfabrik“ war, dass hier Gustav Knuth und Ruth Maria Kubitschek „die Powenzbande“ drehten und zuletzt Lars Eidinger, Bjarne Mädel und Franka Potente für den Kino-Film „25 km/h“.

 

Der Bilderbogen bringt auch in Erinnerung, dass in Gengenbach eine Zeitlang die große Schauspielerin Lina Carstens lebte. Die Ehefrau von Otto-Ernst Sutter war die erste „Mutter Courage“ auf deutschem Boden, stand mit Ringelnatz auf der Kabarett-Bühne, war Film-Partnerin von Schauspiel-Stars wie Heinz Rühmann, Zarah Leander oder Gerd Fröbe.

 

Stiller Star der Ausstellung ist ein Buch aus der Bibliothek des Märchensammlers Jacob Grimm. Der Weg von dort in den Besitz des europäischen Eisenbahnkönigs Bethel Henry Strousberg, dann in die Hand von Lina Carstens gelangt, in Gengenbach schließlich vor der Verarbeitung zum Altpapier gerettet und überhaupt erst in seinem besonderen Wert erkannt, ist ein Spektakel für sich.

 

Ein weiteres Superlativ im Wunderland:Löwenberg bieten „die kleinsten Plakate der Welt“. Es sind Reklamemarken aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, grafische Meisterwerke in Briefmarkengröße.

 

Eigenes Geschick, Geduld und Glück braucht der Besucher im Spiele-Raum. Die legendäre Kugelbahn im Haus Löwenberg wurde neu gestaltet und die Figurenorgel ist in ein Spiegelkabinett mit Unendlichkeitswirkung einbezogen.